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Die Vereinten Nationen und multilaterale Sicherheitspolitik

AutorAlbrecht Horn
VerlagFrank & Timme
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl113 Seiten
ISBN9783865960238
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Die Friedenssicherung der Vereinten Nationen umfasst ein weites Instrumentarium von der friedlichen Streitbeilegung und den friedenserhaltenden Maßnahmen bis zu ökonomischen und militärischen Zwangsmaßnahmen der kollektiven Sicherheit. Die multilaterale Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen ist darauf gerichtet, internationale Konflikte zu lösen und die internationale Sicherheit zu gewährleisten. Das erfordert die ständige Anpassung und Weiterentwicklung der Mechanismen und Institutionen der Vereinten Nationen.

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. 1 Internationale Sicherheitspolitik
  3. 2 Die Rechtsordnung der Vereinten Nationen und institutionelle Regelungen als Grundlage multilateraler Sicherheitspolitik
  4. 3 Die Politikfelder der multilateralen Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen
  5. 4 Aktuelle Probleme multilateraler Sicherheitspolitik
  6. 5 Die Zukunft der multilateralen Sicherheitspolitik
  7. Abkürzungsverzeichnis und Literatur
Leseprobe
3 Die Politikfelder der multilateralen Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen (S. 29-30)

3.1 Konfliktprävention und friedliche Streitbeilegung

Die multilaterale Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen basiert auf der Rechtsordnung der UN-Charta und ergänzenden multilateralen Deklarationen und Konventionen (s. Kap. 2). Den Kern bildet das kollektive Sicherheitssystem (Kap. VII UN-Charta, Friedenserzwingung durch politisch-ökonomische und militärische Zwangsmaßnahmen). Das multilaterale Friedenssicherungssystem wird ergänzt durch Maßnahmen der Friedenserhaltung und -konsolidierung, multilateralen Rüstungskontrollregimen und Maßnahmen zur Konfliktprävention und friedlichen Streitbeilegung. Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen nutzen die zwischenstaatliche Organisation, um gemeinsame Sicherheitsstrategien zu erarbeiten und durchzusetzen.

Die multilaterale Sicherheitspolitik ergänzt nationale Sicherheitsstrategien und kollektive Verteidigungsallianzen. Die Staaten streben nach nationaler Sicherheit in einer unsicheren Umwelt. Sie kombinieren nationale, regionale und globale Strategien der Friedenssicherung. Die multilateralen Elemente der Friedenssicherung können allein, aufgrund der bestehenden Mängel, keine absolute Sicherheit gewährleisten. Dies erfordert, das multilaterale Instrumentarium weiter zu entwickeln. Das betrifft die Sicherheitspolitik, aber ebenso die multilaterale Wirtschafts- und Umweltpolitik im Sinne des erweiterten nationalen und internationalen Sicherheitsbegriffs. Die Vereinten Nationen haben versucht, die Sicherheitsbedrohungen und angemessene multilaterale Sicherheitsstrategien zu systematisieren.

Dabei wird nach den Sicherheitsrisiken zwischen Bedrohungen im Sinne potenzieller Ursachen für bewaffnete Konflikte, zwischenstaatlichen Streitigkeiten, territorialen Ansprüchen, Konflikten um den Zugang zu Naturressourcen und bewaffneten Konflikten unterschieden.

Die multilateralen Sicherheitsstrategien werden unterteilt in:

a) Strategien der Friedensbildung

Dazu gehören Maßnahmen zur Konflikt- und Krisenprävention und die Schaffung internationaler Sicherheits- und Rüstungskontrollregime. In kooperativen Sicherheitssystemen werden Prinzipien, Normen und Regeln geschaffen, um internationale Konflikte durch regelgeleitetes Staatsverhalten zu verringern. Dazu gehören auch die Nutzung von Verfahren und Instrumenten der friedlichen Streitbeilegung sowie der präventiven Diplomatie und präventiven Stationierung von Sicherheitskräften.

b) Strategien der Friedenserhaltung und -konsolidierung

Diese Strategien (Peace Keeping) setzen konsensuale Konfliktlösungen voraus. Die Vereinten Nationen überwachen z. B. Waffenstillstände und bilden Puffer zwischen den Konfliktparteien. Dies bedingt die Zustimmung der Konfliktparteien, die Unparteilichkeit der UN-Kräfte und die Beschränkung der Waffengewalt auf die Selbstverteidigung. In komplexeren, multidimensionalen Einsätzen kommen zivile Funktionen hinzu. Diese beziehen sich auf die Schaffung politischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Strukturen (Friedenskonsolidierung im Sinne der so genannten post-conflict nation or peace building). Entsprechend der Konfliktsituation ist auch der teilweise Einsatz militärischer Gewalt erforderlich (so genannte robuste friedenserhaltende Operationen). Die friedenserhaltenden Maßnahmen liegen formalrechtlich zwischen den Maßnahmen zur friedlichen Streitbeilegung und Konfliktprävention gemäß Kap. VI der UN-Charta und den friedenserzwingenden Maßnahmen der Kap. VII der UN-Charta. Sie werden deshalb oft als Kap. VI 1/2 Maßnahmen bezeichnet. Friedenskonsolidierende Maßnahmen (peace building) versuchen die Ursachen für das Fortbestehen der Konflikte zu beseitigen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
1 Internationale Sicherheitspolitik10
1.1 Sicherheitsbegriffe und -konzeptionen10
1.2 Uni- und multilaterale Sicherheitspolitik11
2 Die Rechtsordnung der Vereinten Nationen und institutionelle Regelungen als Grundlage multilateraler Sicherheitspolitik18
2.1 Völkerrechtliche Normen zur Gestaltung der zwischenstaatlichen Beziehungen18
2.2 Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen als Organ der Friedenssicherung26
3 Die Politikfelder der multilateralen Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen30
3.1 Konfliktprävention und friedliche Streitbeilegung30
3.2 Multilaterale Rüstungskontrolle45
3.3 Friedenserhaltende und friedenskonsolidierende Maßnahmen58
3.4 Friedenserzwingende Maßnahmen im System der kollektiven Sicherheit66
4 Aktuelle Probleme multilateraler Sicherheitspolitik78
4.1 Kontrolle der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen78
4.2 Die Kontrolle konventioneller Waffen und UN-Waffenembargos81
4.3 Der internationale Terrorismus83
4.4 Friedenskonsolidierung90
5 Die Zukunft der multilateralen Sicherheitspolitik94
5.1 Globale Sicherheit im 21. Jahrhundert94
5.2 Multilaterale Sicherheitspolitik der Vereinten Nationen im 21. Jahrhundert100
6 Abkürzungsverzeichnis104
7 Literaturverzeichnis110
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