Sie sind hier
E-Book

Elektrotechnik für Ingenieure

Bauelemente

AutorRainer Ose
VerlagCarl Hanser Fachbuchverlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl368 Seiten
ISBN9783446410640
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,99 EUR
Die Entwicklung eines grundlegenden Verständnisses für elektronische Schaltungen setzt solide Kenntnisse der elektrischen Eigenschaften von elektronischen Bauelementen voraus. Im vorliegenden Lehrbuch wird das dazu erforderliche Wissen über Wirkprinzipien, Kenngrößen, Kennlinien und Ersatzschaltungen vermittelt sowie am Beispiel der Simulation von PSPICE-Modellen folgender Bauelemente anschaulich und verständlich erklärt:

- Grundbauelemente: Widerstand, Kondensator, Spule, Transformator

- homogene Halbleiter und Halbleiter-Dioden

- unipolare und bipolare Transistoren, Thyristoren

- Bauelemente der Optoelektronik

- Operationsverstärker.

Der praktische Einsatz jedes Bauelementes wird am Beispiel typischer Grundschaltungen beschrieben. Neben der Erklärung der prinzipiellen Wirkungsweise stehen dabei die Dimensionierung und der Funktionstest mit einer PSPICE-Simulation im Vordergrund. Das vorliegende Fachbuch ist als Lehrbuch für die Ausbildung in technischen Fachrichtungen an Fachhochschulen und Technischen Universitäten geeignet. Zahlreiche Lehr- und Simulationsbeispiele fördern die Vertiefung und Festigung des Lehrstoffes in Übungen und im Selbststudium.

Prof. Dr.-Ing. Rainer Ose, FH Braunschweig/Wolfenbütte

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe
3 Aktive Bauelemente (S. 168)

3.1 Eigenschaften

Aktive Bauelemente sind elementare schaltungstechnische Grundglieder, die in der Lage sind, Signalenergie zu verstärken. In diesem Kapitel werden lediglich diskrete aktive Halbleiter-Bauelemente behandelt. Sie bestehen nur aus einem Funktionselement und werden als Transistor (Transfer resistor) oder als Thyristor (SCR = S ilicon C ontrolled R ectifier) bezeichnet.

Infolge der Existenz von mindestens einer Steuerelektrode verfügen diese Halbleiter-Bauelemente über mindestens drei Anschlüsse. Eine Einteilung ist nach verschiedenen Kriterien möglich, die typische Eigenschaften beschreiben sollen. Dazu zählen u.a.:

? die Grundstruktur (Schichtenfolge)

? die Art des Ladungstransports

? die Dotierung der Halbleiterschichten

? die Anordnung der Halbleiterschichten.

Die hier betrachteten aktiven Bauelemente können in ihrer Grundstruktur über bis zu zwei Funktionszonenübergänge (Transistoren) oder über mindestens drei Funktionszonenübergänge (Thyristoren) verfügen. Am Ladungstransport eines Transistors können nur die Majoritätsladungsträger (unipolar) oder beide Ladungsträgerarten (bipolar) beteiligt sein (siehe Bild 3.2). Danach unterscheidet man zwischen unipolaren und bipolaren Transistoren.

Die Dotierung der Halbleiterschichten bzw. von Halbleiterbereichen kann vom p-Typ oder vom n-Typ sein. Im Zusammenhang mit der Anordnung solcher Bereiche entstehen beim unipolaren Transistor p-leitende oder n-leitende Kanäle und beim bipolaren Transistor pnp- oder npn-Schichtenfolgen. Thyristoren bestehen aus mindestens drei Zonenübergängen, die in der Regel als eine pnpn-Folge in Form eines Vierschichtelementes ausgeführt sind.

Dabei kann ein Zonenübergang durchaus durch einen geeigneten Metall-Halbleiter-Kontakt ersetzt werden. Außerdem können zwei, drei oder alle vier Halbleiterzonen mit Anschlüssen versehen sein. Danach unterscheidet man zwischen Vierschicht-Dioden, Vierschicht-Trioden und Vierschicht-Tetroden. Durch eine Antiparallelschaltung entstehen dann spezielle Bauelemente der Leistungselektronik (vgl. Abschn. 3.4).

3.2 Unipolare Transistoren

Bei unipolaren Transistoren wird der Ladungstransport lediglich durch die Majoritätsladungsträger bestimmt. Die Existenz von Minoritätsladungsträgern beeinflusst das Funktionsprinzip eines Unipolartransistors nicht maßgeblich. Dieses grundlegende Funktionsprinzip beruht auf der Steuerung der Quantität des Ladungstransportes durch ein elektrisches Feld (FET = F ield E ffect T ransistor).

Im Vergleich zu einer Diode, bei der die Strömung senkrecht durch eine Grenzschicht hindurchdringt, fließt hier der Strom parallel zu dieser Schicht. Im Bild 3.4 ist das Modell eines S perrschicht-FET (S-FET oder JFET für J unction-FET) dargestellt. Die Grundstruktur dieses Modells besteht aus einem Halbleiterkanal (hier: n-Kanal), der von einer Schicht des entgegengesetzten Leitungstyps umgeben wird. Der Kanal ist an beiden Enden mit Kontaktierungen versehen, die mit S ource (Quelle) und D rain (Senke) bezeichnet werden.

Ohne den äußeren Steuergürtel ( G ate) würde sich die Anordnung wie ein normaler Halbleiterwiderstand verhalten. Wenn man an die Anschlüsse Drain und Source eine Spannung U DS >, 0 V anlegt, fließt ein Strom I D von Drain nach Source durch den Kanal. Die Steuerung dieses Stromes ist mit der Variation einer Spannung zwischen Gate und Source U GS möglich (Bild 3.5). Mit einer Vergrößerung des negativen Potentials am Gate ( U GS <, ,0 V « ) verbreitert sich die Sperrschicht des pn-Übergangs zwischen Gate und Kanal.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis7
1 Grundlagen der Elektrotechnik mit PSPICE10
1.1 Kurzeinführung in PS PICE10
1.1.1 Zeichnen einer Schaltung10
1.1.2 Setzen von Bauelemente-Attributen11
1.1.3 Simulation von Projekten12
1.1.4 Auswertung von Simulationen12
1.2 Simulation von Gleichstromkreisen13
1.2.1 DC-Main-Sweep-Funktionen14
1.2.2 Funktionen des PROBE -Fensters16
1.2.3 DC-Nested-Sweep-Funktionen18
1.3 Simulation von Wechselstromkreisen21
1.3.1 Darstellung von Zeitfunktionen22
1.3.2 Überlagerung von Zeitfunktionen24
1.3.3 Messung elektrischer Größen26
1.3.4 AC-Sweep-Funktionen27
1.3.5 AC-Parametric-Sweep30
1.3.6 Dreiphasensystem35
1.3.7 Transformator36
1.4 Simulation von Schaltvorgängen38
1.4.1 Auf- und Entladen von RC-Kombinationen38
1.4.2 Umschalten vorgeladener Kondensatoren41
1.4.3 Ladungsausgleichsvorgänge43
1.4.4 Schaltvorgänge in RL-Kombinationen46
1.4.5 Schaltvorgänge in RLC-Kombinationen47
1.5 Simulationsbeispiele49
Simulationsbeispiel 1.1: Netzwerkberechnung49
Simulationsbeispiel 1.2: Überlagerungssatz und Zweipoltheorie51
Simulationsbeispiel 1.3: RC-Phasenkette53
Simulationsbeispiel 1.4: Komplexe Übertragungsfunktion55
Simulationsbeispiel 1.5: Leistung im Wechselstromkreis56
Simulationsbeispiel 1.6: Leistungsanpassung im Wechselstromkreis58
Simulationsbeispiel 1.7: Dreiphasensystem60
Simulationsbeispiel 1.8: Transformator63
Simulationsbeispiel 1.9: Umschalten vorgeladener Kondensatoren64
Simulationsbeispiel 1.10: Spannungsverdoppler68
Simulationsbeispiel 1.11: Ladungsausgleich69
Simulationsbeispiel 1.12: Selbstinduktion71
Simulationsbeispiel 1.13: Induktivitätsbestimmung73
2 Passive Bauelemente76
2.1 Klassifikationskriterien76
2.2 Grundbauelemente79
2.2.1 Widerstände79
2.2.1 Widerstände79
2.2.2 Kondensatoren83
2.3 Homogene Halbleiter102
2.3.1 Halbleiter-Übersicht102
2.3.2 Thermistoren107
2.3.3 Varistor111
2.3.4 Fotowiderstand113
2.3.5 Magnetfeldabhängige Halbleiter115
2.4 Halbleiter-Dioden124
2.4.1 pn-Übergang124
2.4.2 Universaldiode126
2.4.2 Universaldiode126
2.4.3 Simulation von Halbleiter-Dioden128
2.4.4 Gleichrichterdioden132
2.4.5 Schaltdioden136
2.4.6 Z-Diode142
2.4.7 Varaktor-Dioden146
2.4.8 pin-Diode148
2.4.9 S CHOTTKY -Diode148
2.5 Simulationsbeispiele150
3 Aktive Bauelemente169
3.1 Eigenschaften169
3.2 Unipolare Transistoren170
3.2.1 Sperrschicht-FET171
3.2.2 MOS-FETs173
3.2.3 Leistungs-MOS-FETs176
3.2.4 Kenngrößen von FETs177
3.2.5 PSPICE-Modelle von Feldeffekttransistoren178
3.2.6 Elementare Anwendungen von Feldeffekttransistoren185
3.3 Bipolare Transistoren191
3.3.1 Aufbau und Wirkungsweise191
3.3.2 Kennlinienfelder193
3.3.3 Statische Kenngrößen194
3.3.4 Dynamische Kenngrößen196
3.3.5 Arbeitspunkteinstellung201
3.3.6 Arbeitspunktstabilisierung202
3.3.7 PSPICE-Modelle von bipolaren Transistoren206
3.3.8 Frequenzabhängigkeiten210
3.3.9 Elementare Anwendungen216
3.4 Thyristoren226
3.4.1 Aufbau und Wirkungsweise226
3.4.2 Kennlinie und Kenngrößen228
3.4.3 PSPICE -Modelldaten230
3.4.4 Thyristor als Schalter233
4 Optoelektronische Halbleiterbauelemente260
4.1 Einteilung optoelektronischer Bauelemente260
4.2 Strahlungskenngrößen261
4.2.1 Radiometrische Größen261
4.2.2 Fotometrische Größen261
4.3 Fotodetektoren262
4.3.1 Fotowiderstand263
4.3.2 Fotodiode263
4.3.4 Fototransistor266
4.3.5 Fotothyristor269
4.4 Fotoaktoren270
4.4.1 Lumineszenzdiode270
4.4.2 Optokoppler273
4.5 Berechnungs- und Simulationsbeispiele275
5 Operationsverstärker281
5.1 Grundprinzip eines Operationsverstärkers281
5.2 Kenngrößen des Operationsverstärkers283
5.3 Ideales und reales Verhalten eines Operationsverstärkers291
5.3.1 Ruhestrom-Kompensation291
5.3.2 Offset-Kompensation292
5.3.3 Frequenzgang-Korrektur292
5.4 Grundschaltungen mit OV294
5.4.1 Invertierender Verstärker294
5.4.2 Nichtinvertierender Verstärker295
5.5 Analoge Rechenschaltungen298
5.5.1 Summenverstärker298
5.5.2 Differenzverstärker299
5.5.3 Differenzierer300
5.5.4 Integrierer301
5.6 Komparatoren303
5.7 Konstantstromquellen306
5.8 Spitzenwertgleichrichter307
5.9 Aktive Filter309
5.9.1 Tief- und Hochpässe309
5.9.2 Bandpassschaltungen318
5.10 Simulationsbeispiele326
Anhang355
A_1: Hinweise zur PSPICE- Evaluationssoftware355
A_2: Hinweise zur Schreibweise in PSPICE355
A_3: Häufige Fehlermeldungen von PSPICE357
A_4: Erstellung einer PSPICE- Netzliste358
Literaturverzeichnis359
Sachwortverzeichnis361

Weitere E-Books zum Thema: Elektrotechnik - Digitaltechnik

Mobilfunksysteme

E-Book Mobilfunksysteme
Grundlagen, Funktionsweise, Planungsaspekte Format: PDF

Unterstützt durch zahlreiche Abbildungen zeigt das Lehrbuch anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis die Grundlagen, Funktionsweise und Planungsaspekte der bedeutendsten aktuellen und k…

Mobilfunksysteme

E-Book Mobilfunksysteme
Grundlagen, Funktionsweise, Planungsaspekte Format: PDF

Unterstützt durch zahlreiche Abbildungen zeigt das Lehrbuch anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis die Grundlagen, Funktionsweise und Planungsaspekte der bedeutendsten aktuellen und k…

Mechatronik 1

E-Book Mechatronik 1
Format: PDF

Die Mechatronik vereint Elemente des Maschinenbaus, der Elektrotechnik/Elektronik und der Informatik. Das zweibändige Werk, das sich in erster Linie an Studenten von Fachhochschulen und…

Mechatronik 1

E-Book Mechatronik 1
Format: PDF

Die Mechatronik vereint Elemente des Maschinenbaus, der Elektrotechnik/Elektronik und der Informatik. Das zweibändige Werk, das sich in erster Linie an Studenten von Fachhochschulen und…

Weitere Zeitschriften

Menschen. Inklusiv leben

Menschen. Inklusiv leben

MENSCHEN. das magazin informiert über Themen, die das Zusammenleben von Menschen in der Gesellschaft bestimmen -und dies konsequent aus Perspektive der Betroffenen. Die Menschen, um die es geht, ...

Archiv und Wirtschaft

Archiv und Wirtschaft

"Archiv und Wirtschaft" ist die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), in der seit 1967 rund 2.500 ...

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

aufstieg

aufstieg

Zeitschrift der NaturFreunde in Württemberg Die Natur ist unser Lebensraum: Ort für Erholung und Bewegung, zum Erleben und Forschen; sie ist ein schützenswertes Gut. Wir sind aktiv in der Natur ...

Berufsstart Gehalt

Berufsstart Gehalt

»Berufsstart Gehalt« erscheint jährlich zum Sommersemester im Mai mit einer Auflage von 50.000 Exemplaren und ermöglicht Unternehmen sich bei Studenten und Absolventen mit einer ...

Bibel für heute

Bibel für heute

BIBEL FÜR HEUTE ist die Bibellese für alle, die die tägliche Routine durchbrechen wollen: Um sich intensiver mit einem Bibeltext zu beschäftigen. Um beim Bibel lesen Einblicke in Gottes ...

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler

Der Steuerzahler ist das monatliche Wirtschafts- und Mitgliedermagazin des Bundes der Steuerzahler und erreicht mit fast 230.000 Abonnenten einen weitesten Leserkreis von 1 ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...