Inhaltsangabe:Vorrede, Das Reale und das Transzendentale: Hinter dem Ansatz, von vornherein von der transzendentalen Philosophie Kants auszugehen, versteckt sich grundlegend das spekulative Interesse, wo sich das Reale befindet und inwiefern es zu erreichen ist. Ist es nur aufgrund des objektiven Korrelats, z.B. durch Sprache, Intentionalität, Diskurs, Institutionsvernunft usw. indirekt vermittelt, ohne einen direkten Zugang? Gemäß dieser Perspektive, die als (post-)kantisch etikettiert wird, bleibt das Jenseits von verschiedenen Korrelata abgesperrt, entweder in Form eines Verbots, dessen Überschreiten dogmatisch wird, oder einer verlorengegangenen und beraubten Unmöglichkeit, die nur noch Raum für Schwärmerisches und Fanatisches zulässt. Gerade durch diese Grenzziehung wird der Gemeinort des Möglichen und des Legitimen da konstruiert. Was dort für legitim und sinnvoll erachtet werden kann, ist allein, das jeweilige Korrelat zu verschärfen und transparent zu machen – anders ausgedrückt: den gemeinsamen Sinn innerhalb des Kreises des objektiven Korrelats über den Nihilismus hinaus einzuschließen. Die Disziplinierung als einer der modernen Machtmechanismen entspricht exakt dieser (post)kantisch-philosophischen Operation. Sie hat weniger mit der Bestimmung des Inhalts dessen, sondern vielmehr mit der Form der Bestimmung zu tun; durch Einteilungen wie legitim/illegitim, möglich/unmöglich, erlaubt/verboten usw. Diese funktionale Proportion oder Aufteilung des jeweiligen Korrelats sowohl im einzelnen Organismus als auch im allgemeinen Leben stößt im extremen Fall auf die Dualität als die Antinomie zwischen Widerstand und Desubjektivierung oder Subjektivierung als Spezifikation und Objektivierung. Dadurch kann sie so ordentlich funktionieren. Ausgerechnet in diesen Kontext die Topik des Pathologischen – im Gegensatz zum Pathologischen als rein empirisches Phänomen - erneut einzuspeisen, besagt nichts anderes, als das abgesperrte Jenseits des Korrelats demselben immanent zu machen. Das heißt, die Grenzziehung zu vernachlässigen oder einfach an ihr vorbeizugehen und den Ausbruchsmoment der Aufteilung des Korrelats oder, kantisch gesprochen, des jeweiligen Vermögens als gemeinsam/communis – über den einzelnen Organismus oder das jeweilige Individuum hinaus - anzueignen. Dann lässt sich das Reale nie mehr als jenseitig der objektiven Realität thematisieren, sondern vielmehr als die Spalte derselben in der Realität selbst, die das synthetische Urteil der [...]
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