Verfahren über Immaterialgüterrechte werden oft in mehreren Staaten parallel geführt. Es besteht deshalb die Gefahr, dass Gerichte im Wesentlichen gleiche Rechtsfragen unterschiedlich beurteilen und somit widersprüchliche Entscheidungen fällen. In einer kritischen Würdigung der Brüssel-Ia-Verordnung, der CLIP-Principles und der ALI-Principles analysiert die Autorin, wie Verfahren nach diesen Regelwerken durch Verfahrensabweisung und -aussetzung koordiniert werden. Dem stellt sie die Forderung nach einer stärkeren Kooperation zwischen Gerichten gegenüber. Hierzu systematisiert die Autorin verschiedene Formen der zwischengerichtlichen Kooperation und untersucht, inwieweit diese geeignet sind, den internationalen Entscheidungseinklang zu fördern und gleichzeitig die Souveränitätsinteressen der betroffenen Staaten sowie die Verfahrensgrundrechte der Parteien zu wahren. Der Kooperation stehen allerdings rechtliche und praktische Schwierigkeiten entgegen, die die Autorin ebenfalls aufzeigt. Die Arbeit wurde mit dem Baker & McKenzie-Preis 2015 ausgezeichnet.
Anja Becker studierte Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und Gainesville/Florida (USA). Nach dem ersten juristischen Staatsexamen promovierte sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main bei Herrn Professor Dr. Alexander Peukert. Dabei wurde sie als Stipendiatin des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen« gefördert. Ihre Dissertation wurde mit dem Baker & McKenzie-Preis 2015 ausgezeichnet. Den juristischen Vorbereitungsdienst im OLG-Bezirk Frankfurt am Main schloss sie im Jahr 2014 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen ab. Seitdem ist sie als Rechtsanwältin in einer internationalen Wirtschaftskanzlei im Bereich Prozessführung tätig.
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